Impulsveranstaltung zum Thema Selbstbestimmtes Leben

Stand der Realisierung im Kanton Zürich

Quelle: https://www.zh.ch/de/soziales/leben-mit-behinderung/selbstbestimmung.html

SEBE ist ein neues System zur Finanzierung von Begleitung und Betreuung von erwachsenen Menschen mit Behinderung im Kanton Zürich ab 2024. Menschen mit Behinderung können selbst bestimmen, ob sie zu Hause begleitet und betreut werden möchten oder ob sie in einer Institution leben wollen. Menschen mit Behinderung können sich neu mit SEBE-Vouchern Unterstützung in der eigenen Wohnung sichern, wenn eine Abklärungsstelle festgestellt hat, wie viele Stunden Begleitung und Betreuung mit SEBE-Vouchern finanziert werden kann.

Mit SEBE braucht es ambulante Anbietende, die Menschen mit Behinderung ausserhalb von Institutionen begleiten und betreuen. Eine Aufgabe für die Sozialbegleitung.

Die Referentin Nicole Hamori ist Leiterin Projekte und Entwicklung beim Kanton Zürich und zuständig für die Umsetzung SEBE im Kanton Zürich. Sie berichtet, wie das System SEBE funktioniert und welche Bedeutung es für Menschen mit Behinderung und ambulante Anbietende hat.

Datum: 22. Mai 2024

ZEIT: 18.15 bis 19.15 Uhr

Ort: SOZB Schule für Sozialbegleitung, Ausstellungsstrasse 36, 8005 Zürich

Anmeldung

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Studierende kommen zu Wort


Almir Becic

Interview mit Almir Becic, Student in der Ausbildungsklasse 2021/A

In welchem Umfeld bist du tätig? Was sind deine Aufgaben als Sozialbegleiter?

In meiner Tätigkeit arbeite ich im Flüchtlingsbereich bei den Sozialen Diensten Asyl in Zug als Wohnbegleiter.

Ich unterstütze die Klient:innen während der zweiten Phase ihres Aufenthalts. Vor ihrer Ankunft bei uns sind sie in der Durchgangsstation untergebracht, wo sie vom Bund zugewiesen werden. Sobald sie zu uns kommen, helfe ich ihnen dabei, sich in ihren neuen Unterkünften, die entweder dem Kanton gehören oder vom Kanton gemietet wurden, zurechtzufinden. Ich führe sie durch ihre neuen Wohnräume, erkläre ihnen die verschiedenen Aspekte ihres neuen Zuhauses und sorge dafür, dass sie sich dort wohl fühlen. Zusätzlich besuche ich regelmässig diese Unterkünfte, um sie im Alltag zu unterstützen, bei Problemen zu helfen und sicherzustellen, dass sie sich gut integrieren können und ein positives Lebensumfeld haben. Darüber hinaus bereite ich sie darauf vor, eine private Wohnung beziehen zu können, indem ich ihre Wohnkompetenzen fördere und ihnen bei der Suche nach einer eigenen Unterkunft helfe.

 

Mit welchen Themen bist du in der Begleitung von Menschen konfrontiert?

Ich erlebe eine Vielzahl von Themen, welche die Begleitung prägen. Manche dieser Themen sind komplex und erfordern viel Einfühlungsvermögen und Fachkenntnis, insbesondere wenn es um die Unterstützung von Personen geht, die zum Beispiel traumatische Erfahrungen gemacht haben. In solchen Fällen ist es meine Aufgabe, empathisch zu sein und den Klienten und Klientinnen dabei zu helfen, die erforderliche Unterstützung zu erhalten. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen und Erfahrungen mit sich. Doch auch die Momente des Fortschritts und der Zusammenarbeit sind Teil meiner Arbeit und machen sie zu einer erfüllenden und bereichernden Aufgabe.

 

Welche Fähigkeiten sind aus deiner Sicht als Sozialbegleiter:in besonders wichtig?

Als Sozialbegleiter ist für mich vor allem die Fähigkeit zur Nähe-Distanz-Regulation von besonderer Bedeutung. Diese Kompetenz ermöglicht es, eine vertrauensvolle Beziehung zu den Klienten und Klientinnen aufzubauen, ohne dabei die professionelle Distanz zu verlieren. Durch ein feines Gespür dafür, wann Nähe angebracht ist, um Unterstützung und Verständnis zu zeigen, und wann Distanz erforderlich ist, um Grenzen zu wahren und professionelle Neutralität zu gewährleisten, damit eine effektive Begleitung und Unterstützung der Klienten und Klientinnen sichergestellt werden kann.

 

Welche Modelle und Instrumente aus der Ausbildung sind in deinem Arbeitsalltag hilfreich?  Wie setzt du sie ein?

Als Sozialbegleiter finde ich bestimmte Modelle und Werkzeuge besonders hilfreich. Ein Beispiel dafür ist das Empowerment-Modell, das es den Klienten ermöglicht, ihre eigenen Stärken zu erkennen und ihre Situation aktiv zu verbessern. Zusätzlich setze ich die personenzentrierte Gesprächsführung ein, um eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen und die Bedürfnisse der Klienten besser zu verstehen.

 

Wie konntest du persönlich von der Ausbildung profitieren?

Persönlich konnte ich von meiner Ausbildung als Sozialbegleiter auf vielfältige Weise profitieren. Zum einen habe ich fachliches Wissen erlangt, das es mir ermöglicht, meine Arbeit effektiver und professioneller zu gestalten. Diese Ausbildung hat mir auch die Fähigkeit vermittelt, professioneller zu argumentieren und fundierte Entscheidungen zu treffen. Sie hat mein Verständnis für ethische Grundsätze vertieft und meine zwischenmenschlichen Fähigkeiten verbessert, was mir hilft, ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse und Herausforderungen der Menschen, denen ich begegne, zu entwickeln. Insgesamt hat mich die Ausbildung zum Sozialbegleiter nicht nur beruflich, sondern auch persönlich bereichert und dazu beigetragen, dass ich mich in meiner Rolle als Unterstützer und Begleiter weiterentwickeln konnte.

 

Warum würdest du die Ausbildung zum/zur Sozialbegleiter/in weiterempfehlen?

Ich würde diese Ausbildung weiterempfehlen, weil sie ein breites Spektrum an Kompetenzen vermittelt, die in der Arbeit als Sozialbegleiter unerlässlich sind. Durch die Ausbildung erhält man nicht nur fachliches Wissen, sondern auch wichtige zwischenmenschliche Fähigkeiten, die es ermöglichen, eine vertrauensvolle Beziehung zu den Klienten und Klientinnen aufzubauen und sie in ihren individuellen Bedürfnissen zu unterstützen. Zudem bietet die Ausbildung die Möglichkeit, sich persönlich weiterzuentwickeln und ein tieferes Verständnis für die Lebenssituationen und Herausforderungen verschiedener Menschen zu gewinnen. Diese praxisnahe Ausbildung ermöglicht es den Teilnehmenden, ihr Wissen direkt in der Arbeit anzuwenden. Insgesamt bietet die Ausbildung eine solide Grundlage, um erfolgreich als Sozialbegleiter tätig zu sein und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten.


Arbeitgeber-Forum 2024

28. Mai 2024

Forum für Arbeitgebende und Praxiscoach:innen 2024

Sie als Praxiscoach:innen erfüllen eine wichtige Aufgabe in der Ausbildung Sozialbegleitung. Auf Anregung aus den Besuchen in der Praxis und in den letzten Forums-Veranstaltungen haben wir uns mit den Erwartungen, Aufgaben und Vorgaben für die Praxiscoach:innen auseinandergesetzt und eine Vorlage erarbeitet, welche wir sehr gerne mit Ihnen differenziert besprechen möchten. Wir sind an den Inputs aus Ihrer Institution interessiert, um ein möglichst praktikables Begleiten gewährleisten zu können

Unser Programm am 28. Mai 2024

15.00 Uhr Begrüssung und aktuelle Informationen.
15.15 Uhr

Input zum Thema „Erwartungen, Aufgaben und Vorgaben für Praxiscoach:innen durch die Schule für Sozialbegleitung“
Wie können Praxiscoach:innen die Begleitung unserer Studierenden in der Praxis umsetzen, welche zeitlichen Ressourcen sollen dafür zur Verfügung stehen und welche Rückmeldungen sind an die Schule zu richten.

15.30 h Austausch in zwei Gruppen.
16.30 Uhr Austausch im Plenum: Sammlung der Rückmeldungen aus den Gruppen und Festhalten allfälliger Veränderungen.
Ab 17.00h Apéro riche

!! Für Praxiscoach:innen, die zum ersten Mal eine Studierende begleiten oder die zur Lernbegleitung Fragen haben, bieten wir einen separaten Online-Termin am Dienstag, 11. Juni 24 von 13:30 – 16:30 Uhr an. Bitte melden sie sich bis spätestens am 3. Juni 24 per Mail bei: info@sozb.ch

Anmeldung

Wir danken Ihnen für Ihre Anmeldung bis spätestens 15. Mai 2024.

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